Die Geschichten der Leuchttürme und der Nordseeküste

Leuchttürme faszinieren – und das schon seit Jahrhunderten. Seezeichen, die Schiffen den Weg weisen, gab es schon in der Antike. Furore machte der Pharos, der Leuchtturm des alten Alexandria, eine Konstruktion über mehrere Stockwerke, deren Lichtsignale weithin sichtbar waren. In der heutigen Form, vor allem als runde, gebänderte Türme, werden die Seezeichen seit dem siebzehnten Jahrhundert errichtet.

Platziert sind sie immer an gefährlichen Küstenabschnitten, an denen Untiefen und Klippen eine Gefahr für die Schifffahrt darstellen. Dem Land oft vorgelagert, auf einsamen Inselchen oder sogar mitten im Meer, haben Leuchttürme etwas Romantisches, denn sie verbinden die Abgeschiedenheit und das einfache Leben mit der grenzenlosen Weite des umgebenden Wasser. Doch die vermeintliche Romantik war tatsächlich ein eher karges, oft stocklangweiliges Leben.

Faszination Leuchttürme

Für die Tätigkeit des Leuchtturmwärters durfte man weiland kein allzu soziales Wesen sein, denn Einsamkeit gehörte zum Geschäft. Zwar waren manche Türme, wie auch Roter Sand, mit einem Team von drei Leuchtturmwärtern besetzt, andernorts konnte der diensttuende Wärter seine Familie mitbringen – doch das war’s dann auch schon. In den Zeiten vor Internet und Netflix war man darauf angewiesen, die Zeit zu füllen. Abgesehen von den wichtigen, lebensrettenden Routineaufgaben der Leuchtturmwärter gab es davon mehr als genug. In den karg ausgestatteten Türmen oder den angeschlossenen Wohnhäuschen war nur ein Minimum an Komfort vorhanden. Wie es sich damals lebte im Leuchtturm, erzählen die Logbücher der Leuchtturmwärter.

Die „Lebens“-Geschichten der Leuchttürme

Hinweise und Wissenswertes aus den Logbüchern der Leuchtturmwärter

Der oder die Leuchtturmwärter führten ein Logbuch, wie es in der Seefahrt üblich ist. Das Log hatte den praktischen Zweck, Routine und besondere Vorkommnisse festzuhalten. Heute geben die erhaltenen Logbücher einen Einblick in den Alltag in Leuchttürmen. Vermerkt wurden, meist ähnlich wie in einem Bullet Journal, die anfallenden und erledigten Aufgaben. Doch auch Persönliches hielten Leuchtturmwärter fest – Konflikte im Team, die Geburt oder den Tod von Kindern, Extremwetter-Ereignisse und Schiffbruch. Für Historiker sind sie Quellen, die interessante Einblicke in diese nun verschwundene Lebensweise im Wechsel der Jahrhunderte geben. Immerhin wurde beispielsweise im Leuchtturm Roter Sand erst vor wenigen Jahrzehnten das Leuchtzeichen gelöscht.

Das Logbuch – viel mehr als ein Tagebuch

Dass ein solches Logbuch nicht einfach nur ein beruflich geführtes Journal war, sondern auch familiäre Ereignisse oder regelrecht wissenschaftliche Beobachtungen festhalten konnte, eröffnet Forschern und Schriftstellern spannende Perspektiven. Bisweilen nutzen moderne AutorInnen die Form des Logbuchs, um ihre Handlung in und um einen Leuchtturm zu entwickeln, und verbinden dabei Wort und Bild zu einem gelungenen künstlerischen Ensemble, wie es manchen Leuchtturmwärtern früher schon gelang. Reisende können an diese Tradition ebenfalls anknüpfen.

Reisetagebücher – individuelle Geschichten aus dem Nordseeurlaub

Die Idee, ein Reisetagebuch zu führen, wird gerade wieder entdeckt. Das Journal, handschriftlich geführt, mit Skizzen, Landkarten, Fotos und Eintrittskarten ergänzt, dokumentiert spannende und bereichernde Reisen – beispielsweise entlang der Nordseeküste und zu den dortigen Leuchttürmen. Daran haben die Verfasser selbst auch später immer wieder Freude, und schon bei der Niederschrift stellt sich eine entschleunigende Wirkung ein, ein deutlicher Abstand zum Alltag, der von der digital geführten Kommunikation mit ihren verkürzten Inhalten und Symbolen dominiert wird. Das Reisetagebuch ist vielleicht auch ein schönes Andenken für den Nachwuchs, der zum jeweiligen Zeitpunkt noch gar nicht dabei oder viel zu klein ist – und sich später über die „multimediale“ Gestaltung des Tagebuchs freuen darf.

Fazit Bullet Journal: Wichtiges festhalten & Gedanken niederschreiben

Wie die Leuchtturmwärter früherer Epochen Gedanken festhalten und Aufgaben strukturieren fällt mit einem Bullet Journal leichter. Zugleich ist das Journal eine Gedächtnisstütze, die ganz individuell gestaltet werden kann. Kurznotizen, Kalender und Symbole verbinden sich mit selbst gestalteten Skizzen. Das ist nicht nur praktisch, sondern wird nach einer Weile zu einer angenehmen, entspannenden Routine, die es ermöglicht, Revision zu halten, Prioritäten zu setzen und Erreichtes zu überschauen. Leuchttürme für den heimischen Garten gibt es mittlerweile auch zu kaufen, um die Geschichte, die Romantik und die Schönheit zu genießen.

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