Die Fischarten zum Angeln in der Nordsee

Die Nordsee bietet für Petri-Jünger und Gourmets ausreichend Potential für fangfrischen Fisch. Am besten kombiniert man das Angeln mit einem entspannten Urlaub an der Nordseeküste. Oftmals sind die Fangaussichten und die Wahl der Angelmethode in der Nordsee von der Jahreszeit abhängig. In diesem Artikel lernen Sie die wesentlichen Angelfische kennen und erfahren, wie und wann man ihnen am besten nachstellt.

Voraussetzungen zum Angeln

Wenn man in der Nordsee Angeln möchte, sollte man vorher den Angelschein machen. Sonst bleibt einem nur der Weg ins Restaurant, wobei dies auch bei Tagen mit wenig Fangerfolg auch eine gute Alternative ist. Die Fachkenntnis ist vor allem für den waidgerechten Umgang mit der Kreatur notwendig. Schließlich handelt es sich um Wirbeltiere. Heutzutage kann man den Angelschein in einigen Bundesländern bequem online machen. Er ist dann auch im Urlaub innerhalb Deutschlands an der Nordsee gültig.

Die Angelfische und wann man Sie am besten fängt

In der Nordsee gibt es in Summe ca. 250 Fischarten. Viele von ihnen sind jedoch kulinarisch eher uninteressant oder sogar streng geschützt. Im Folgenden werden die fürs Fischen spannendsten Fische vorgestellt.

Kabeljau – der mit dem Bart

Der Kabeljau ist in der Ostsee unter dem Namen Dorsch bekannt. Der Name Dorsch leitet sich von Dörrfisch ab, eine alte Variante das Fischfleisch haltbar zu machen. Der Fisch lebt als Schwarmfisch vor allem im Nordatlantik. Sein markantes Merkmal ist ein Bartfaden unter dem Maul – auch Bartel genannt. Die Vorkommen in der Nordsee sind vergleichsweise gering jedoch konzentriert. Das heißt, wenn man einmal einen Hotspot gefunden hat ist die Rute schnell krumm. Solche Hotspots sind häufig Unterwasserberge, versunkene Wracks oder andere markante Strukturen am Meeresboden.

Er ernährt sich hauptsächlich von Kleintieren die am Boden leben. Dazu gehören Krill, Würmer oder auch kleinere Fische.

Dorsche werden häufig beim Spinnfischen gefangen. Das Spinnfischen ist ein aktives Angeln mit einem künstlichen Köder. In diesem Fall ein sogenannter Pilker. Das ist im Fall der Nordsee ein ca. 100 g schweres Blei in der Form eines Fisches. Dieses wird hüpfend über den Boden geführt. Am sinnvollsten geht das von einem Boot oder Fischkutter aus. Dazu gibt es sogar häufig geführte Angeltouren an die Dorsch-Hotspots der Ostsee.

Plattfisch – der Platte

Zu den Plattfischen gehören wie der Name schon sagt “platte” Fische. Die Plattheit benötigen diese um sich eng im Boden bzw. Sand der Nordsee zu verstecken. Im Laufe ihres frühen Lebens wandern dazu die Augen meist auf eine Körperseite. So können sie im Sand verborgen mit ihren Augen auch weiterhin die Umgebung beobachten.

Die Haut passt sich über Sinneszellen an die Umgebung des Bodengrundes an. So liegen diese Lauerjäger verborgen im Nordsee Sand und warten bis ihre Lieblingsspeise arglos vorbeizieht. Dies sind vor allem Würmer, wobei der Wattwurm die Absolute Nummer eins auf dem Speiseplan ist. Demzufolge kann man auch gut damit Angeln. Dabei ist es durchaus möglich, sein Glück vom Strand aus mit einer Brandungsrute zu probieren. Denn oft ziehen diese Fische in den Abendstunden auf die Sandbänke Richtung Ufer.

Hering – der Dünne

Heringe sind kleine Schwarmfische die sich von Plankton und auch Kleintieren ernähren. Ohne ihren Schwarm fühlen sich die Fische orientierungslos. Die beste Zeit um welche zu fangen liegt zwischen Ende April bis Mai. Dann ziehen die Schwärme vor den Küsten der Nordsee umher um zu laichen. Die beste Tageszeit um Erfolg zu haben liegt ca.zwei Stunden vor dem Höchststand der Flut bis ca. eine Stunde danach. Dann kann man wahre Sternstunden erleben. Heringe werden mit ganz einfachen Montagen gefangen. Oft reicht eine Posenmontage mit einem Heringspaternoster und einem Endblei. Das Endblei zieht das Paternoster dabei auf einer geraden Linie nach unten. Das Fischen auf Grund ist durch die Hängergefahr eher nicht zu empfehlen. Die besten Plätze sind vor allem die Molen der Nordsee-Inseln.

Makrele – die Bewegliche

Die Makrele ist ein Vertreter der Familie der Thunfische. Sie hat auf dem Rücken eine markante Maserung und im hinteren Bereich sogenannte Flösseln. Das sind ganz kleine zackige Flossen. Das besondere an Makrelen ist, dass sie keine Schwimmblase haben. Dafür sind sie sehr kräftige Fische, die – durch das Fehlen der Schwimmblase – auch ständig in Bewegung sein müssen. Aus dem Grund sollte man auch eher weiter Draußen in der See auf sie fischen. Dies macht man am besten im Sommer wenn sie in großen Schwärmen nach dem Laichen hier auftauchen. Dann brauchen sie brauchen Platz für ihren Bewegungsdrang.

Im Drill sind Fische dann auch extrem stark. Hat man eine gefangen, ist ihr Fleisch reich an gesunden Fetten. Fangen kann man die Makrele übrigens am Besten mit einer Spinnfischen-Ausrüstung. Ein klassischer, schlanker Blinker von 20g ist vollkommen ausreichend.

Hornhecht – der mit dem Schnabel

Hornhechte haben ein interessantes Erscheinungsbild. Sie haben einen langen, spitzen Schnabel und erinnern so an einen Schwertfisch. Sie ziehen zur Zeit der Rapsblüte vor die Küsten zum laichen. Der Hornhecht ernährt sich von kleineren Fischen, weswegen man ihn auch gut mit schlanken Meeresforellen-Blinkern fängt. Ein besonderer Tipp dabei ist, den Blinker mit einem Wollfaden anstelle des Drillings auszustatten. Die vielen kleinen Zähne im Schnabel verheddern sich in der Wolle und der Fisch kann gut gekeschert werden.

Da der Fisch ebenso in Schwärmen vorkommt und sehr nah ins Wasser kommt. Ist es ausreichend mit der Wathose im knietiefen Wasser zu probieren. Dabei ist aus Sicherheitsgründen immer ein Watgürtel zu tragen.

Hat man an einem erfolgreichen Tag ein paar Hornhechte für die Kücher erbeutet darf man nicht erschrecken. Die Fische besitzen bedingt durch ein Farbpigment giftgrüne Gräten. Man kann dies ja positiv sehen – so erkennt man Sie beim Essen besser.

Fazit

Es gibt einige spannende Fischarten, denen man in der Nordsee nachstellen kann. Dabei ist es wichtig, die Fische und ihre Lebensgewohnheiten genau zu kennen. Denn nur wenn Du den Fisch kennst, hast Du auch eine Chance nicht im trüben zu fischen. Die häufigsten kann man mit einer einfachen Spinnrute fangen. Dabei ist es allerdings wichtig, die Gezeiten im Blick zu haben, denn auch diese haben einen Einfluß auf den Fangerfolg. Am ehesten empfiehlt es sich, sich einem einheimischen Guide anzuschließen. Denn diese kennen ihr Revier wie die Westentasche und führen Gäste gern zum Erfolg. Dann viel Petri Heil an der Nordsee.

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