Tauchen in der Nordsee

Das Tauchen in der Nordsee ist eine außergewöhnliche Freizeitaktivität und eine abenteuerliche Entdeckungsreise. In der bizarren und stillen Unterwasserwelt erwarten Taucher eine schillernde Tier- und Pflanzenwelt und zahllose Schiffswracks, die ganz besondere Eindrücke bereithalten.

Das Tauchen in der Nordsee: Ein Abenteuer in einer bizarren Unterwasserwelt

Für ultimatives Tauchvergnügen müssen Sie nicht zwangsläufig auf eine Südseeinsel oder ans Mittelmeer reisen. Auch das Tauchen in der Nordsee bietet eine ideale Mischung aus leichter körperlicher Betätigung, Spaß, Abenteuer und unvergesslichen Naturimpressionen. Statt farbenprächtigen Korallenriffen und bunten Fischen lassen sich in der Nordsee jede Menge Wracks entdecken, die ganz besondere Eindrücke bereithalten. Schätzungen zufolge liegen in der deutschen und dänischen Nordsee über 50000 Wracks verborgen, darunter viele gesunkene Kriegsschiffe und Frachter, aber auch Sportboote und abgestürzte Flugzeuge.

Nach dem Abstieg vom Boot ins Wasser, findet sich der Taucher in einer faszinierenden und schwerelosen Welt aus Grün, Braun und Blau wieder. Absolute Stille umhüllt ihn, während womöglich ein paar neugierige Fische in seinem Sichtfeld auftauchen. Weit reicht die Sicht freilich nicht in der Nordsee: fünf bis zehn Meter ist die Regel. Als optimaler Zeitpunkt zum Tauchen in der Nordsee gilt der Spätsommer nach Ende der Algenblüte. Dann ist die Sicht noch am besten und kann schon mal bis zu fünfzehn Meter reichen. Aufgrund der stetigen Strömungen durch die Gezeiten ist das Tauchen in der Nordsee übrigens nichts für Anfänger. Man muss Ebbe und Flut sowie die Witterungseinflüsse berücksichtigen, um einen möglichen Tauchzeitpunkt zu berechnen. Da die Wassertemperaturen auch im Sommer noch relativ kühl sind, ist ein Neoprenanzug Pflicht. Erfahrenen Tauchern oder Anfängern in Begleitung eines kompetenten Guides steht dem Tauchvergnügen in der Nordsee aber nichts im Wege.

Faszination Wracktauchen

Die Küstenorte Bremerhaven, Wilhelmshaven und Cuxhaven sowie die Inseln Borkum und Helgoland gelten als Hotspots, um Schiffswracks zu betauchen. Neben dem Taucherlebnis an sich, bei dem man den stressigen Alltag weit hinter sich lässt und die allumfassende Stille und Schwerelosigkeit in der Unterwasserwelt genießt, bietet das Wracktauchen ganz besondere Eindrücke. Zum einen ist da die geheimnisvolle Geschichte, die hinter jedem gesunkenen Objekt steckt. Der Taucher fragt sich unwillkürlich, aus welchem Grund das Schiff oder Flugzeug im Meer versank und was aus der Besetzung geworden ist. Womöglich hat ein Jahrhundertsturm das Schiff zum Kentern gebracht oder es wurde bei einer Seeschlacht versenkt. Zum anderen ist es höchst interessant zu beobachten, wie die Natur die Wracks vereinnahmt. Meerespflanzen wie Seenelken und Algen überwuchern die Schiffsdecks und in den düsteren Innenräumen haben sich Muscheln, Seescheiden und Fische eingenistet. Mithilfe einer Taschenlampe und dem wenigen Sonnenlicht in der düsteren Unterwasserwelt erkundet der Wracktaucher das Schiff und erlebt dabei ein ähnliches Abenteuer wie ein Urban Explorer, der eine seit Ewigkeiten verlassene Ruine erforscht.

Naturtauchen in der Nordsee: Eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt entdecken

Natürlich lässt sich beim Tauchen in der Nordsee auch eine bemerkenswerte Tier- und Pflanzenwelt bestaunen. Krebse, Krabben und Seeskorpione wuseln auf dem Meeresgrund herum, Karpfen, Heringe und Dorsche schwirren durch das Wasser und auch Meerespflanzen wie Seedahlien, Zylinderrosen und verschiedene Korallenarten erfreuen die Augen. Mit Glück lassen sich sogar Katzenhaie oder Schweinswale blicken. Das Tauchen in der Nordsee ist sicher anders als in einer türkisblauen Südseelagune, aber keineswegs minder interessant. Auch hier erwartet den Taucher fernab der hektischen Welt oben ein eindrucksvolles Naturerlebnis unter Wasser. Die stille Unterwasserwelt bietet immer auch eine wohltuende Auszeit vom Alltag – das ist sicher ein Grund, warum Tauchen allgemein so populär ist.

Tauchen in der Nordsee: Tauchschein und Wissenswertes

Ein Tauchschein ist die Eintrittskarte zum Taucherlebnis in der Nordsee. Bei Tauchvereinen und Tauschschulen an der Nordsee können Interessierte in Anfängerkursen unter Anleitung von erfahrenen Tauchlehrern das nötige theoretische und praktische Basiswissen erwerben. Vermittelt werden dabei natürlich auch die Handhabung der Tauchausrüstung und alle notwendigen Sicherheitsaspekte. Üblicherweise werden die allerersten Tauchgänge in Pools oder Seen durchgeführt, bevor es dann zum Festigen der Fähigkeiten ins offene Meer geht.

Da es in der Nordsee, wie erwähnt, aufgrund der Gezeiten ständig zu potentiell gefährlichen Strömungen kommt, sollten Anfänger hier auch nach Erwerb eines Tauchscheins keinesfalls auf eigene Faust auf Erkundungstour gehen. Der richtige Weg zum Tauchen in der Nordsee ist die Teilnahme an einer organisierten Tauchtour, zum Beispiel zum Wracktauchen auf Helgoland oder Norderney. In Begleitung von kompetenten Tourguides geht es dabei auf einem Boot hinaus zu den Tauchplätzen. Vor Helgoland lässt sich u.a. das Wrack des deutschen U-Boots UC 71 bestaunen, das hier während des Ersten Weltkriegs sank. Um an diesem Tauchplatz zu tauchen, bedarf es zwar einer Sondergenehmigung, aber darum kümmern sich die Organisatoren der Tauchtour.

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