Tourismusziel Leuchtturm

Faszination Leuchttürme

Leuchttürme gab es schon in den Zeiten vor Christi Geburt – beispielsweise den Pharos, der vor dem antiken Alexandria stand oder den Koloss von Rhodos, dessen Name bis heute bekannt ist. Leuchttürme faszinieren auch heute noch, selbst wenn sie gar nicht mehr in Betrieb sind. Das liegt sicher in vielen Fällen an ihrem Standort und den um sie herum stattfindenden Naturereignissen, wie beispielsweise gigantischen Wellen. Andererseits beeindrucken Leuchttürme aber auch durch die Geschichten und Legenden, die sich um sie ranken.

Leuchttürme: Besichtigungen, Übernachtungen und Veranstaltungen

Viele Leuchttürme können nicht nur von außen besichtigt, sondern auch bestiegen werden. Oft musst Du dazu eine große Anzahl von Stufen im Turm herauf steigen, um auf eine Plattform im oberen Bereich des Leuchtturms zu kommen. Dann belohnt dich in der Regel ein überwältigender Ausblick auf die Umgebung. Je nach Alter, Größe und Ausstattung des Leuchtturms werden eventuell Führungen angeboten, in denen die historische Ausstattung des Turms erklärt wird und Geschichten über den Leuchtturm erzählt werden.

In einigen größeren, als Leuchttürme nicht mehr aktiven Exemplaren werden mittlerweile Übernachtungsmöglichkeiten angeboten. Diese sind natürlich begrenzt, eine rechtzeitige Anmeldung ist daher sinnvoll. Eine Nacht als Paar alleine auf einem Leuchtturm ist sicher ein besonderes Erlebnis.

Leuchtturm Roter Sand: Besonderheiten und Spektakuläres

Der 1885 in Betrieb genommene Leuchtturm Roter Sand in der Außenweser zwischen Bremerhaven und Helgoland war weltweit das erste Offshore-Bauwerk. Auf offener See wurde ein Senkkasten als Grundlage des Turms auf einer Untiefe verankert. Darauf wurde der rot-weiß gestreifte Turm mit seinem schwarzen Sockel und drei Erkern errichtet. Er ist bis heute ein weltweit bekanntes und beliebtes Fotomotiv. Für die seinerzeit zahlreichen Auswanderer nach Amerika war der Leuchtturm oft ein letzter Gruß der Heimat.

1964 wurde er außer Dienst gestellt und sollte abgerissen werden. Das scheiterte an den Protesten zahlreicher Menschen. Aus diesen Protesten entstand 1983 der Bürgerverein „Rettet den Leuchtturm Roten Sand“, dem es gelang Politik, Öffentlichkeit und Denkmalschutz für den Erhalt des Turmes zu mobilisieren. 1987 wurde der Rote Sand von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz übernommen und saniert. Da das Fundament des Leuchtturms bis dahin schon ziemlich verrottet war, wurde ihm in einer spektakulären Aktion eine 110 Tonnen schwere Stahlmanschette übergestülpt. Anschießend wurde der Sockel saniert und der Innenbereich des Leuchtturms restauriert und wieder originalgetreu eingerichtet. Seitdem steht dieser Leuchtturm unter Denkmalschutz.

Über mehrere Jahre hinweg wurde als besonderes Erlebnis eine Übernachtung auf dem Leuchtturm „Roter Sand“ angeboten. Heute ist dies aus Sicherheitsgründen leider nicht mehr erlaubt. Der Leuchtturm ist für Touristen mittlerweile überhaupt nicht mehr geöffnet.

Markante Leuchttürme an der Nordsee

Die Nordseeküste hat aber außer dem „Roten Sand“ noch mehr markante Leuchttürme zu bieten.

  • Der höchste Leuchtturm Deutschlands ist der Leuchtturm Campen, der an der Ems-Nordsee-Mündung im Nordwesten von Emden steht. Dieser 65,3 m hohe Stahlfachwerkturm wurde 1889 erbaut. In seinem Inneren führen 308 Stufen auf eine Aussichts-Plattform hinauf. An seinem Fuß befindet sich der Seezeichen-Garten. In seiner Umgebung kannst Du das Wattenmeer erkunden, am besten mit einer fachkundigen Führung. An Land warten zahlreiche kleine malerische Dörfer darauf, von Dir entdeckt zu werden.
  • 1874 wurde der 54 m hohe Leuchtturm Norderney in Betrieb genommen. Er steht auf einer 10 m hohen Düne auf der Insel Norderney und ist von April bis Oktober zu bestimmten Zeiten für Touristen geöffnet. Eine Besonderheit dieses Turms ist seine, an der Turmspitze befindliche bienenkorbförmige Drehlinsenleuchte mit einem Durchmesser von 1,85 m und einer Höhe von knapp drei Metern. Ihr Licht strahlt so hell, dass es bei normalen Witterungsverhältnissen bis zu 40 km weit zu sehen ist. Nicht nur der Leuchtturm, auch die Seenotrettung hat auf Norderney eine lange Tradition. Mehr dazu erfährst Du im historischen Museum im ehemaligen Rettungsboot-Schuppen West der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger.
  • Der 1903 in Betrieb genommene Leuchtturm Balje steht an der Unterelbe in der Nähe des Ortes Balje. Seit 1980 ist er nicht mehr als Leuchtfeuer in Betrieb und steht heute unter Denkmalschutz. Im Juli und August ist er für Besucher geöffnet. In der Gemeinde Balje kannst Du außerdem zahlreiche Fachwerkhäuser hauptsächlich aus dem 19. Jahrhundert entdecken.

Neben dem Leuchturm Roter Sand und den genannten markanten Leuchttürmen an der Nordsee gibt es noch zahlreiche weitere Leuchttürme in Niedersachsen und der Umgebung.

Sehenswerte Leuchttürme im ausländischen Urlaub

Leuchttürme sind natürlich kein rein deutsches Phänomen – auch im Ausland findest Du teilweise recht spektakuläre Exemplare, die sicher einen Besuch wert sind.

  • Kanada: Peggy’s Point an der Atlantikküste in Nova Scotia – charakteristisch sind die Felsen, auf denen dieser Leuchtturm steht.
  • USA: Wie der Name schon nahelegt, befindet sich der Leuchtturm Hudson-Athens Lighthouse im Hudson River. Er wurde 1874 auf einem Granitsockel errichtet.
  • Portugal: Farolim de Felgueiras kurz vor der Douro-Mündung in den Atlantik – bekannt durch die beeindruckenden Wellen, die ihn umgeben.
  • Italien: Der Scoglio Mangibarche steht auf einem kaum aus dem Wasser ragenden Felseninselchen vor der Küste Sardiniens.
  • Frankreich: Der 73 Meter hohe Leuchtturm von Biarritz bietet den Besuchern einen großartigen Ausblick auf das Meer und die Stadt. Dazu musst Du allerdings 248 Stufen einer Wendeltreppe hinauf steigen.
  • Irland: Der Fanad Head Leuchtturm in der Provinz Donegal, an der Ostküste der Fanad-Halbinsel liegt in einer spektakulären Landschaft am Atlantik und gilt als einer der schönsten Leuchttürme weltweit.
  • England: Der Beachy Head Leuchtturm steht auf einer Landzunge in East Sussex in der Nähe von Brighton.
Leuchttürme für den heimischen Garten oder Dekoration auf dem Balkon

Der Klassiker des Deko-Leuchtturms ist rot-weiß oder weiß-blau gestreift. Aber Du findest schnell auch andere Formen von Mini-Leuchttürmen als Dekoration für deine Wohnung, deinen Balkon oder Garten. So kannst Du dir recht einfach und kostengünstig etwas Urlaubsfeeling nach Hause holen. Aber gerade bekannte Leuchttürme wie „Roter Sand“ werden auch als XXL-Version mit Größen über 1,00 m angeboten. Oft „funktioniert“ er auch richtig, falls Du eine passende Stromversorgung organisieren kannst. Wenn Du deinen Deko-Leuchtturm auf dem Balkon oder im Garten aufstellen willst, achte darauf, dass er für einen Betrieb im Freien geeignet ist.

Fazit

Leuchttürme haben die Menschen weltweit seit dem Altertum fasziniert und tun es noch heute. Dabei sind oft sowohl die Leuchttürme selber als auch ihr Standort und ihre nähere Umgebung sehenswert. Sie bieten nicht nur ihren Fans und ehemaligen Leuchtturmwärtern heute noch Gesprächsstoff, sie sind auch ein Anziehungspunkt für Touristen. In manchen Fällen stellen sie den Dreh- und Angelpunkt eines Urlaubsorts dar.

Scroll to top